MiCA-Leitlinien: EU will strengere Regeln für Krypto-Dienstleister
Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) hat ein Konsultationspapier veröffentlicht, das die Qualifikationsanforderungen für Krypto-Asset-Dienstleister standardisieren soll. Diese Initiative steht im Einklang mit der MiCA-Verordnung, die einen regulierten Rahmen für Kryptowährungen in der EU schaffen soll.
Ziel der neuen Leitlinien ist es, den Anlegerschutz zu verbessern und das Vertrauen in die Krypto-Märkte zu stärken. Unternehmen und Experten haben bis zum 22. April Zeit, Feedback zu geben.
EU setzt neue Maßstäbe für Krypto-Beratung
Die MiCA-Verordnung, die 2023 verabschiedet wurde, stellt eine der umfassendsten Regulierungen für den europäischen Krypto-Markt dar. Im Rahmen ihrer Umsetzung plant die ESMA nun, wie im Konsultationspapier veröffentlicht, einheitliche Kompetenzanforderungen für Krypto-Mitarbeiter festzulegen. Diese sollen sicherstellen, dass Berater und Dienstleister ausreichend qualifiziert sind, um Anleger über Chancen und Risiken aufzuklären.
Laut der Behörde müssen Mitarbeiter fundierte Kenntnisse über Krypto-Assets besitzen, darunter:
- Die wichtigsten Merkmale und Risiken von Krypto-Vermögenswerten
- Die Funktionsweise des Marktes und Preisbildung
- Grundlegendes Wissen über Blockchain-Technologie
- Kenntnisse über regulatorische Rahmenbedingungen und steuerliche Auswirkungen
Besondere Aufmerksamkeit soll dabei der Vermittlung von Risiken gelten, da Krypto-Assets für ihre hohe Volatilität und Komplexität bekannt sind.
Neben den individuellen Anforderungen an Mitarbeiter sieht der Entwurf auch Pflichten für Unternehmen vor. So sollen Krypto-Dienstleister eine jährliche Überprüfung des Schulungsbedarfs durchführen, unqualifiziertes Personal beaufsichtigen und umfassende Dokumentationen über die Qualifikation ihrer Mitarbeiter führen.
Die ESMA schlägt zudem vor, dass Mitarbeiter:
- Eine einschlägige Berufserfahrung nachweisen
- Kontinuierliche berufliche Weiterbildungen absolvieren
- Einen Abschluss in einem relevanten Fachgebiet besitzen
Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass nur ausreichend qualifiziertes Personal mit Kunden interagiert. Unternehmen, die diesen Anforderungen nicht nachkommen, könnten in Zukunft Schwierigkeiten bei der Erteilung oder Verlängerung ihrer Lizenzen bekommen.
Krypto-Anbieter müssen sich vorbereiten
Große Krypto-Börsen wie OKX, Crypto.com und Bybit haben bereits Maßnahmen ergriffen, um den neuen MiCA-Anforderungen gerecht zu werden. Sie haben Lizenzen beantragt oder befinden sich im Zulassungsprozess. Dies zeigt, dass die Branche beginnt, sich auf die kommenden regulatorischen Veränderungen einzustellen.
Gleichzeitig erhöht die ESMA den Druck auf nicht MiCA-konforme Stablecoins wie USDT von Tether. Erst kürzlich wurden einige Börsen in Europa dazu gedrängt, USDT aus dem Handel zu nehmen. Dies deutet darauf hin, dass die MiCA-Vorschriften künftig noch strikter umgesetzt werden könnten.
Die geplanten Leitlinien der ESMA markieren einen weiteren Schritt in Richtung einer regulierten Krypto-Landschaft in Europa. Die Standardisierung der Kompetenzanforderungen für Dienstleister soll langfristig für mehr Transparenz und Anlegerschutz sorgen.
Unternehmen haben nun bis zum 22. April Zeit, Feedback zu den Vorschlägen einzureichen. Die finalen Leitlinien sollen im dritten Quartal 2025 veröffentlicht werden.

Krypto-Dienstleister sollten sich bereits jetzt auf strengere Qualifikationsanforderungen einstellen, um auch künftig in der EU tätig sein zu können.
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