MicroStrategy 3.0: Trump Media nimmt 2.5 Mrd. USD für Bitcoin-Käufe auf
Die Trump Media and Technology Group (TMTG) - Betreiber der Social-Media-Plattform Truth Social, der Streaming-Plattform Truth+ und der FinTech-Marke Truth.Fi - hat die Aufnahme von 2.5 Mrd. USD an Fremdkapital zur Errichtung eines "Bitcoin-Treasury" bekannt gegeben.
Trump Media habe mit rund 50 institutionellen Anlegern Zeichnungsvereinbarungen geschlossen. Im Rahmen einer Privatplatzierung werde das Unternehmen Stammaktien im Wert von 1.5 Milliarden US-Dollar und vorrangig besicherte Wandelanleihen mit einem Nennwert von 1.0 Milliarden US-Dollar zu einem Zinssatz von 0.00% ausgeben. Den Bruttoerlös von 2.5 Mrd. USD möchte Trump Media für die Anhäufung von Bitcoin nutzen, wie aus einer Medienmitteilung hervorgeht . Damit folgt ein weiteres Unternehmen dem Beispiel des US-Softwarekonzerns Strategy (ehemals MicroStrategy).
Risikoloser Hebel auf Bitcoin?
Vor dem Einstieg in Bitcoin war Strategy in erster Linie ein Unternehmen für Business-Intelligence- und Analysesoftware, das Werkzeuge für datengestützte Entscheidungsfindung und Unternehmensberichterstattung anbot. Seit 2020 nimmt Strategy jedoch aggressiv Fremdkapital auf, um Bitcoin zu akquirieren. Das Unternehmen hat sich in einen Quasi-Bitcoin-Hedgefonds gewandelt und besitzt mittlerweile 63 Mrd. USD in der Kryptowährung - über 2.5% des Gesamtangebots. Mit der kühnen Strategie katapultierte Michael Saylors Firma seine Bewertung in die Top-100 der US-Aktien .
Wertzuwachs der MicroStrategy-Aktie (blau) gegenüber Bitcoin (orange) seit 2021 / Quelle: Yahoo FinanceDas Kapital nahm Strategy in der Regel durch eine Kombination von Aktienausgaben und Wandelanleihen auf. Zinsen und potenzielle Rückzahlungen für die rund 10 Milliarden USD werden erst ab 2027 fällig. Mathematisch müsste der Bitcoin-Preis bis dann auf unter 20'000 USD fallen, um Strategy in Liquiditätsnot zu bringen. Das Risiko der Strategie ist dadurch gering, jedoch vorhanden. Doch Saylor beabsichtigt, seinen Bitcoin-Fonds um weitere 42 Milliarden USD auszubauen. Je nach Strukturierung künftiger Schuldverschreibungen steigt das Risiko. Sollte Strategy zur Bedienung von Zinsen oder Schulden jemals Bitcoin verkaufen müssen, könnte eine verheerende Abwärtsspirale folgen. Das wäre dann der Fall, wenn der Bitcoin-Preis und damit Strategys Aktienkurs zu einem ungünstigen Zeitpunkt einstürzen und weitere Kapitalaufnahmen hindern würde.
Der digitale Goldrausch
Vorerst bleibt die "Strategy-Strategie" jedoch mit relativ geringem Risiko weiterhin sehr attraktiv. Das hat erste Nachahmer dazu bewegt, ähnliche Strukturierungen vorzunehmen. Eines der Projekte, 21 Capital, wird durch die drei Schwergewichte Cantor Fitzgerald, Tether und SoftBank geführt . Aktuell verwaltet das Projekt mit dem Spitznamen "Twenty One" drei Milliarden USD in Bitcoin und strebt eine ähnliche Erweiterung der Bestände durch Fremdkapital an. Trump Media will sich diesen digitalen Goldrausch offenbar nicht entgehen lassen und bedient sich derselben Vorgehensweise.
"Wir betrachten Bitcoin als ein Spitzeninstrument der finanziellen Freiheit, und nun wird Trump Media Kryptowährungen als einen wesentlichen Teil unserer Vermögenswerte halten. Diese Investition ist unsere erste Akquisition eines Kronjuwelen-Vermögenswerts und wird dazu beitragen, unser Unternehmen gegen Schikanen und Diskriminierung durch Finanzinstitute zu schützen [...]." - Devin Nunes, CEO und Chairman der Trump Media and Technology Group
Yorkville Securities und Clear Street fungierten als Co-Lead-Platzierungsagenten, BTIG und Cohen Company Capital Markets als Co-Platzierungsagenten. Die Cantor Fitzgerald Co. - deren Gründer als Trumps Handelsminister amtiert - wirkte als Finanzberater. Crypto.com und Anchorage Digital werden die Verwahrung der Bitcoin-Reserven von Trump Media übernehmen.
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