Kryptowährungen gewinnen als Zahlungsmittel an Relevanz. Doch im Alltag scheitert ihre Nutzung häufig an technischen Hürden. Neue Lösungen wie Quppy versprechen nun, Krypto-Zahlungen massentauglich zu machen.
Kryptowährungen wie Bitcoin ( BTC ) und Stablecoins haben sich längst vom Nischenphänomen gelöst. Immer mehr Konsumenten zeigen sich offen dafür, digitale Vermögenswerte auch im Alltag zu nutzen – sei es für Online-Shopping, grenzüberschreitende Überweisungen oder stationäre Einkäufe.
Trotz dieses wachsenden Interesses bleibt die Akzeptanz im Einzelhandel weit zurück. Obwohl einige Unternehmen experimentieren, fehlen flächendeckende Krypto-Zahlungslösungen , besonders im stationären Handel. Es besteht eine deutliche Lücke zwischen der Bereitschaft der Konsumenten und den Hürden für Händler, Kryptowährungen kundenfreundlich und sicher zu integrieren.
Was Händler wirklich bremst
Eine aktuelle Umfrage von GoodFirms liefert Einblicke in die Zurückhaltung vieler Unternehmen. Demnach gaben 55,9 % der Befragten an, dass Volatilität und fehlende regulatorische Klarheit die größten Hindernisse für die Einführung von Kryptowährungen als Zahlungsmittel darstellen. Die starke Kursschwankung gängiger Coins erschwert eine stabile Preisgestaltung, und viele Händler befürchten rechtliche Grauzonen oder Haftungsrisiken bei der Zahlungsabwicklung.
Hinzu kommt ein erheblicher Mangel an Verständnis: 46,1 % der Unternehmen gaben an, schlicht zu wenig über die Funktionsweise von Wallets, Blockchain oder On-Chain-Transaktionen zu wissen. 34,8 % bemängeln fehlende Infrastruktur – etwa API-Schnittstellen, Point-of-Sale (PoS)-Anbindungen oder Rückerstattungen für Krypto-Transaktionen.
Laut einer Bitget-Studie bestehen zudem Sicherheitsbedenken: 37 % der Befragten halten bestehende Lösungen für anfällig oder zu schwerfällig in der praktischen Nutzung. Für viele ist der Einsatz schlicht zu komplex, zu unsicher oder zu unübersichtlich. Dies gilt besonders im Vergleich zu etablierten Kartenzahlungen oder Mobile-Payment-Lösungen.
Alltagstauglichkeit bleibt ein ungelöstes Problem
Der entscheidende Punkt liegt also in der fehlenden Alltagstauglichkeit aktueller Krypto-Zahlungssysteme – sowohl aus Sicht der Händler als auch der Endnutzer. Während große Plattformen wie Shopify digitale Assets im E-Commerce bereits teilweise unterstützen, steht der stationäre Handel noch am Anfang.
Shopify will enable USDC (Stablecoins on @Base ) in Checkout via Shopify Payments and Shop Pay. Early access starts today, roll out throughout the year.
— tobi lutke (@tobi) June 12, 2025
We think that stablecoins are a natural way to transact on the Internet and worked with coinbase to develop the commerce… pic.twitter.com/o6jme8kSha
Im Einzelhandel müssen Transaktionen sekundenschnell und ohne technische Probleme oder Schulungsaufwand ablaufen. Besonders am PoS sind Stabilität, Skalierbarkeit und intuitive Bedienung entscheidend für Krypto-Zahlungen. Bisherige Lösungen scheitern oft an der fehlenden Integration in Kassensysteme und der Notwendigkeit von technischem Vorwissen oder zusätzlicher Hardware.
Das Ergebnis: Krypto bleibt im Einzelhandel, trotz wachsender Bedeutung digitaler Vermögenswerte, weitgehend ungenutzt.
Digitale Brücke zum Kassenterminal
Vor dem Hintergrund dieser branchentypischen Herausforderungen möchte die estnische Fintech-Firma Quppy seit Ende 2024 eine Lösung bieten, die weder zusätzliche Hardware noch technisches Spezialwissen erfordert. Dennoch ist es das erklärte Ziel, Kryptowährungen nahtlos in den stationären Zahlungsprozess integriert.
Der zentrale Ansatz: Kontaktlose Krypto-Zahlungen in Fiat, direkt an der Kasse, verarbeitet über bestehende Barcode-Systeme. Quppy hat genau hier angesetzt. Gemeinsam mit Bluecode – einem etablierten Anbieter für mobile Zahlungsinfrastruktur – wurde eine Funktion entwickelt, um im stationären Handel mit Kryptowährungen zu bezahlen, ohne dass Händler selbst Krypto halten müssen.
Vom Pilotprojekt zur Massenanwendung
Seit November 2024 läuft die Lösung in ausgewählten Filialen der Drogeriekette Müller, eine der größten Einzelhandelsgruppen Deutschlands. Als erste Einzelhandelsmarke ermöglicht Müller damit Krypto-Zahlungen per App – ganz ohne technisches Zusatzsystem. Die Integration war möglich, weil Quppy auf etablierte Kassentechnologien setzt und nur minimale Anpassungen nötig sind. Bis Mitte 2025 wurde die Lösung auf mehrere hundert Standorte ausgeweitet.
Erste Nutzerzahlen zeigen, dass der Ansatz funktioniert: Tausende Kunden haben die Funktion bereits ausprobiert – häufig motiviert durch Neugier und die einfache Handhabung. Der Checkout dauert nur wenige Sekunden, der Zahlvorgang selbst läuft stabil, intuitiv und ohne Wartezeit. Besonders bemerkenswert: Die Krypto-Zahler weisen im Schnitt größere Warenkörbe auf als klassische Kartenzahler. Für Händler bedeutet das: Neue Zielgruppen, mehr Umsatz pro Besuch, ein klares Differenzierungsmerkmal im Zahlungsprozess.
🚨 BREAKING: Müller, one of Europe’s biggest drugstore chains, makes a bold move – #Bitcoin is here!
— Joe Strategy (@JoeMartinDE) April 30, 2025
From now on, every receipt in 950+ stores with over 35,500 employees says:
🧾 "Now pay with #Bitcoin in Müller stores"
With billions in revenue and locations in DE, AT, CH, ES,… pic.twitter.com/oVFymbvSQc
Damit ist die Quppy-Lösung mehr als ein technisches Experiment für besagte Händler. Diese zeigt, dass sich die Akzeptanz für Krypto-Zahlungen im Handel überwinden lassen – wenn Lösungen sich an der Realität orientieren, nicht an utopischen Vorstellungen. Die Verknüpfung aus App-Nutzung, regulierter Infrastruktur und automatisiertem Asset-Tausch macht Krypto erstmals massentauglich am Point of Sale der Unternehmen.
Neue Optionen für den Einzelhandel
Der Weg zur breiten Krypto-Akzeptanz im Einzelhandel führt über praktische Lösungen, die sich nahtlos in bestehende Prozesse einfügen. Die Kombination aus technischer Einfachheit, regulatorischer Absicherung und Nutzerkomfort entscheidet über den Erfolg. Erste Umsetzungen zeigen: Wenn Volatilität und Komplexität im Hintergrund verschwinden, öffnen sich neue Wege.
Ein Beispiel dafür liefert Quppy: Durch die Integration mit Bluecode wurde eine alltagstaugliche Verbindung zwischen Krypto-Wallets und stationärem Handel geschaffen, die erste Erfolge bei der Implementierung in Müller-Filialen vorweisen kann.
Trust isn’t a slogan — it’s a system that works.
— Quppy (@QuppyPay) June 27, 2025
With Quppy, you get your own IBAN, top up with any card, and manage fiat & crypto in one place.
No promises. Just control. pic.twitter.com/H24r3GoH1T
Das System arbeitet mit einem automatisierten On-the-Fly-Tausch im Hintergrund: Der Kunde zahlt etwa mit Tether ( USDT ), während der Händler in Euro ausgezahlt wird. Das eliminiert Volatilitätsrisiken und erfüllt regulatorische Anforderungen, ohne Kompromisse beim Komfort.
Der gesamte Ablauf ist so gestaltet, dass er sich in vorhandene Checkout-Prozesse einfügt: Nutzer wählen in der Quppy-App die Krypto-Zahlungsoption, scannen den Bluecode-Barcode an der Kasse. Die Zahlung wird daraufhin verarbeitet, der Betrag wird in Fiat empfangen.
Damit gibt es einige Vorteile für die Nutzer. Kein Wallet-Handling, kein QR-Scan durch Händler, keine technischen Abfragen. Quppy möchte eine Infrastruktur etablieren, die für Skalierung ausgelegt ist und bereits erste praktische Anwendung findet.
Erfahren Sie mehr über Quppy .