Krypto als Kreditsicherheit: JPMorgan prüft Bitcoin und Ethereum – auch US-Hypotheken rücken ins Visier

Die institutionelle Öffnung gegenüber Kryptowährungen erreicht eine neue Stufe: Wie aus einem Bericht der Financial Times hervorgeht, plant JPMorgan, künftig Darlehen zu vergeben, die direkt durch digitale Assets wie Bitcoin und Ethereum abgesichert sind. Parallel dazu hat die US-Hypothekenaufsicht FHFA den staatlich gestützten Immobilienfinanzierern Fannie Mae und Freddie Mac den Auftrag erteilt, Kryptowährungen als potenziellen Vermögenswert bei Hypothekenbewertungen zu prüfen. Zwei getrennte Entwicklungen – und doch ein gemeinsames Signal: Die Rolle von Krypto im regulierten Finanzsystem wird neu definiert.
Von der Ablehnung zur Prüfung: JPMorgan und die Absicherung durch Krypto-Assets
Noch vor wenigen Jahren hatte JPMorgan-Chef Jamie Dimon wenig übrig für digitale Währungen. 2017 bezeichnete er Bitcoin öffentlich als „Betrug“ und drohte, jeden Mitarbeiter zu entlassen, der Kryptowährungen kaufen möchte, beziehunsweise mit diesen digitalen Assets handelt. Von dieser drastischen Position ist er inzwischen stark abgerückt. In einem Statement vom Mai erklärte Dimon sinngemäß, er unterstütze das Recht der Menschen, Bitcoin zu kaufen – auch wenn er selbst davon abrate.
Nun steht die Bank offenbar vor einem strategischen Richtungswechsel. Laut mit der Sache vertrauten Personen prüft JPMorgan, bereits im kommenden Jahr Kredite zu vergeben, bei denen echte Krypto-Assets – konkret Bitcoin und Ethereum – als direkte Sicherheit dienen. Bisher beschränkten sich ähnliche Konzepte auf börsengehandelte Krypto-ETFs. Die Annahme der zugrunde liegenden Coins selbst würde eine neue Dimension institutioneller Akzeptanz bedeuten und könnte auch einen massiven Einfluss auf Bitcoin und Ethereum Prognosen haben.

Die technischen Herausforderungen sind allerdings nicht trivial: JPMorgan hält selbst keine Kryptowährungen auf der Bilanz. Um Ausfallrisiken abzusichern, müsste ein Drittverwahrer – etwa eine lizenzierte Plattform wie Coinbase – die digitale Sicherheitenstruktur übernehmen. Auch Fragen zur Liquidation und Rückabwicklung im Ernstfall stellen Banken vor neue operative Anforderungen.
Institutioneller Wandel: Auch Hypothekenmarkt soll Kryptowährungen berücksichtigen
Während JPMorgan an der Produktfront arbeitet, zeichnet sich in Washington eine regulatorische Öffnung ab. Der Direktor der Federal Housing Finance Agency (FHFA), William Pulte, hat Fannie Mae und Freddie Mac offiziell beauftragt, Vorschläge zu erarbeiten, wie Kryptowährungen künftig als Vermögenswerte bei der Bonitätsprüfung von Hypothekenanträgen berücksichtigt werden können. Auch das könnte einen signifikanten Einfluss auf den Kryptomarkt haben und zur Folge haben, dass zahlreiche Analysten ihre Bitcoin Prognose anpassen.
In einem Schreiben, das Pulte öffentlich auf X (ehemals Twitter) veröffentlichte, wird betont, dass nur regulierte, zentral verwahrte Krypto-Bestände in Betracht gezogen werden sollen – also Assets, die bei US-lizensierten Börsen gehalten und eindeutig nachgewiesen werden können. Der Hintergrund: Fannie Mae und Freddie Mac gelten als systemrelevante Akteure am US-Hypothekenmarkt. Sie kaufen und bündeln Darlehen, um sie anschließend als Wertpapiere zu veräußern und so für Marktliquidität zu sorgen.
„Im Einklang mit Präsident Trumps Vision, die USA zur Krypto-Hauptstadt der Welt zu machen, habe ich Fannie Mae und Freddie Mac angewiesen, sich auf ein neues Kapitel vorzubereiten“, schrieb Pulte. Auch seine persönlichen Investments – u.a. in Bitcoin, Solana und das Mining-Unternehmen MARA Holdings – zeigen, dass seine Haltung kein Lippenbekenntnis ist.
Positive Krypto News, doch neben Chancen auch Herausforderungen
Die Idee, Kryptowährungen als Vermögenswerte im Kreditprozess zu berücksichtigen, ist nicht neu – ihre Umsetzung ist jedoch bisher institutionell kaum verankert. Während auf weniger bekannten Krypto-Plattformen wie Ledn Bitcoin bereits seit Jahren als Sicherheit für Immobilienkredite genutzt werden, stufen etablierte US-Großbanken wie Wells Fargo Krypto-Vermögen bislang regelmäßig mit dem Wert „0 USD“ ein – unabhängig vom tatsächlichen Marktwert.
Ob und wann Bitcoin, Ethereum & Co. flächendeckend als Sicherheit bei Konsumentenkrediten oder gar Hypotheken akzeptiert werden, bleibt offen – doch die Chancen standen womöglich nie besser als jetzt.
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