PayPal macht ernst. Der Zahlungsriese geht den nächsten grossen Schritt in Richtung Krypto-Adaption und erlaubt ab sofort die Abwicklung von Zahlungen mit über 100 verschiedenen Kryptowährungen – direkt über seine Plattform. Damit steigt einer der wichtigsten Player im globalen Zahlungsverkehr endgültig in das Krypto-Zeitalter ein.
Für Unternehmen, die PayPal bereits als Zahlungsmittel nutzen, bedeutet das: Sie können nun Krypto-Zahlungen empfangen, die automatisch in US-Dollar oder als Kryptowährung auf ihrem PayPal-Konto erscheinen. Innerhalb kürzester Zeit lässt sich das Guthaben dann auch auf ein Bankkonto transferieren. Ohne Umwege, ohne Drittanbieter, ohne zusätzliche Gebühren – so das Versprechen.
PayPal lässt jetzt auch mit Bitcoin und Co. zahlen
Mit dieser neuen Funktion rüstet sich PayPal für eine Zukunft, in der Bitcoin & Co. nicht mehr nur Spekulationsobjekte sind, sondern als vollwertige Zahlungsmittel eingesetzt werden. Die Integration umfasst laut Angaben des Unternehmens über 100 Coins – darunter bekannte wie Bitcoin, Ethereum, Solana oder Avalanche, aber auch kleinere Tokens. Zudem können Nutzer Zahlungen direkt aus bekannten Wallets wie MetaMask oder Phantom tätigen. Auch Transfers aus Börsen-Wallets von Coinbase, Kraken, Binance oder OKX werden unterstützt.
Technisch basiert das System auf einer nahtlosen Konvertierung: Der Kunde zahlt in seiner bevorzugten Kryptowährung, das empfangende Unternehmen erhält den Betrag entweder in derselben Währung oder direkt umgewandelt in Dollar. PayPal verspricht dabei eine stabile und sichere Infrastruktur, wie sie bereits beim unternehmenseigenen Stablecoin PYUSD zum Einsatz kommt .
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Der Einstieg in den Krypto-Zahlungsverkehr kommt nicht überraschend. Schon im Oktober 2020 hatte PayPal mit dem Kauf von Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Bitcoin Cash über die eigene App auf sich aufmerksam gemacht – damals jedoch noch ohne die Möglichkeit, Coins auf externe Wallets zu übertragen. Diese Einschränkung wurde später aufgehoben. Kurz darauf erlebte der Kryptomarkt eine der grössten Rallyes seiner Geschichte. Bitcoin durchbrach erstmals die Marke von 20.000 US-Dollar und stieg in wenigen Monaten auf 64.000 Dollar.
Zahlungsriese verpasst Krypto-Adaption einen kräftigen Schub
Nun also der nächste Schritt: eine umfassende Zahlungsintegration, die nicht nur grosse Unternehmen, sondern auch kleine Händler in die Lage versetzt, mit Kryptowährungen zu arbeiten. Besonders in den USA, wo digitale Vermögenswerte im Zahlungsverkehr zunehmend an Bedeutung gewinnen, gilt der Schritt als Meilenstein.
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Der Schritt könnte Signalwirkung haben. Während klassische Banken und Zahlungsdienstleister bei Krypto-Innovationen oft zögerlich agieren, setzt PayPal auf Tempo. Die Plattform bringt nicht nur technische Infrastruktur mit, sondern auch das Vertrauen von Millionen Nutzern weltweit. Klar ist: Mit dieser Entscheidung positioniert sich PayPal an vorderster Front im Kampf um die Zukunft des digitalen Zahlungsverkehrs – und verpasst der weltweiten Krypto-Adaption einen kräftigen Schub. (mck)