Der Bitcoin-Kurs ( BTC ) hat am gestrigen Donnerstag einen plötzlichen Aufschwung hingelegt, nachdem der Markt von der Angst um die Zinspolitik der US-Zentralbank in Hoffnung über mögliche Entwicklungen hinsichtlich einer strategischen Bitcoin-Reserve umschwenkte.

Bitcoin-Kurs schielt wieder auf 119.000 US-Dollar – Treasuries kurbeln an image 0 Bitcoin-Stundendiagramm. Quelle: Cointelegraph/TradingView

Keine Leitzinssenkung, dafür Treasury-Käufe

Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView entsprechend zeigten, konnte der Bitcoin-Kurs dadurch fast 3 % gegenüber den Tiefständen vom Mittwoch gewinnen.

Diesen war wiederum ein Meeting der Federal Reserve (Fed) vorausgegangen , das für einen Dämpfer sorgte.

So deutete US-Zentralbankchef Jerome Powell keine baldigen Leitzinssenkungen an, was vermuten lässt, dass es bis zum nächsten Treffen im September wohl keine zinspolitische Lockerung geben wird.

„Obwohl Umschwünge im Außenhandel die Daten positiv beeinflussten, lassen die Wirtschaftsdaten zuletzt darauf schließen, dass sich das Wirtschaftswachstum in der ersten Hälfte des Jahres verlangsamt hat“, kommentierte Powell die Entscheidung und führte aus:

„Die Arbeitslosenquote bleibt niedrig und der Arbeitsmarkt ist weiterhin stabil, obwohl die Inflation leicht erhöht ist.“
Bitcoin-Kurs schielt wieder auf 119.000 US-Dollar – Treasuries kurbeln an image 1 Wahrscheinlichkeiten für die Leitzinsentwicklung, Chancen auf Senkung rückläufig (Screenshot). Quelle: CME Group

Das FedWatch Tool der CME Group belegt, dass der Markt entsprechend auf den neuen Ton reagiert, indem die Wahrscheinlichkeit für ein Gleichbleiben der Leitzinsen spürbar steigt.

Powell betonte zudem, dass die Arbeitslosenquote zukünftig etwas stärker gewichtet wird, da die starken Arbeitsmarktzahlen mehr Raum für Interpretation lassen. Die neuen Arbeitslosenzahlen werden morgen in Verbindung mit den aktuellen Inflationsdaten (PCE) veröffentlicht.

Mit seiner Entscheidung stellt sich Powell dem Druck von US-Präsident Donald Trump, der zuletzt gefordert hatte, dass der Zentralbankchef entweder den Leitzins senkt oder zurücktritt.

Kurz nach dem Ende der Pressekonferenz der Zentralbank meldete sich Robert „Bo“ Hines, der Krypto-Sprecher der Trump-Regierung zu Wort.

Der Präsident der Council of Advisers on Digital Assets erklärte, dass die Regierung weiterhin an den Plänen um eine strategische Bitcoin-Reserve festhalte, was auf dem Markt gut ankam.

„Wir verstehen die Wichtigkeit einer strategischen Bitcoin-Reserve, wir sind große Fans von Bitcoin und der Community, weshalb wir auch für sie etwas erreichen wollen, und ich bin mir sicher, dass wir das schaffen“, so Hines im Interview mit Crypto America.

Aufschwung wie im August 2020?

Der Bitcoin-Kurs sprang angesichts der frohen Kunde wieder nach oben, wodurch sich die Liquidationen in den letzten 24 Stunden laut CoinGlass nun schon fast auf 500 Mio. US-Dollar summieren.

Bitcoin-Kurs schielt wieder auf 119.000 US-Dollar – Treasuries kurbeln an image 2 Krypto-Liquidationen (Screenshot). Quelle: CoinGlass

Gleichsam sorgten Bitcoin-Treasury-Unternehmen weiterhin für Auftrieb.

„Während alles auf die Zentralbank guckt, haben die Bitcoin-Treasury-Unternehmen gestern still und heimlich nahezu auf Rekordniveau eingekauft“, wie Charles Edwards, Gründer von Capriole Investments, auf X anmerkte .

Die Daten von Capriole belegen , dass am Dienstag und Mittwoch knapp 30.000 BTC in Treasuries geflossen sind.

Bitcoin-Kurs schielt wieder auf 119.000 US-Dollar – Treasuries kurbeln an image 3 Bitcoin-Tagesdiagramm. Quelle: Capriole Investments

„Die Nettokäufe der Institutionen sind eben auf fast 97 % aller Transaktionen gestiegen“, ergänzte Edwards in einem weiteren Post . Dem fügte er an:

„Das letzte Mal, dass die professionellen Investoren derart stark eingekauft haben, war im August 2020, und ihr wisst, was dann passiert ist.“