Wenn die Fed mit Zinssenkungen beginnt, wer wird gewinnen: Bitcoin, Gold oder US-Aktien?
Wenn sich die Geschichte wiederholt, könnten die nächsten 6 bis 12 Monate ein entscheidendes Zeitfenster sein.
Originaltitel: „Rückblick auf den Zinssenkungszyklus der Fed: Wohin steuern Bitcoin, Aktienmarkt und Gold?“
Originalautor: David, Deep Tide TechFlow
„Erstmal abwarten, nach der Fed-Entscheidung handeln“ – diese Stimmung der Zurückhaltung ist in den Investment-Communities in den letzten Tagen weit verbreitet.
Am 18. September um 2 Uhr morgens (Ostasiatische Zeit, UTC+8) wird die Fed ihre neueste Zinsentscheidung bekannt geben. Seit der Zinssenkung im September letzten Jahres ist dies bereits das fünfte Zinsmeeting. Der Markt erwartet eine weitere Senkung um 25 Basispunkte, von derzeit 4,5% auf 4,25%.
Vor einem Jahr warteten alle auf den Beginn des Zinssenkungszyklus. Jetzt sind wir bereits mittendrin.
Warum warten alle auf diesen Moment? Weil die Geschichte zeigt, dass nach dem Eintritt der Fed in einen Zinssenkungszyklus verschiedene Anlageklassen oft eine starke Rally erleben.
Wohin steuert Bitcoin diesmal nach der Zinssenkung? Und wie werden sich Aktienmarkt und Gold entwickeln?
Wenn wir die Zinssenkungszyklen der Fed der letzten 30 Jahre analysieren, können wir vielleicht aus den historischen Daten Antworten finden.
An welchem Punkt eines Zinssenkungszyklus stehen wir?
Historisch gesehen war eine Zinssenkung der Fed nie eine einfache Maßnahme.
Manchmal wirkt eine Zinssenkung wie ein Stimulans für die Wirtschaft und die Märkte steigen sofort; manchmal ist sie jedoch das Vorspiel zu einem Sturm und kündigt eine größere Krise an, wobei die Assetpreise nicht zwangsläufig steigen.
1995: Präventive Zinssenkung.
Damals stand Fed-Chef Greenspan vor einem „luxuriösen Problem“: Die Wirtschaft wuchs solide, zeigte aber Überhitzungstendenzen. Er entschied sich für eine „präventive Zinssenkung“, von 6% auf 5,25%, insgesamt nur 75 Basispunkte.
Das Ergebnis? Die US-Börsen starteten in den glorreichsten Bullenmarkt des Internetzeitalters – der Nasdaq stieg in den folgenden fünf Jahren um das Fünffache. Ein Paradebeispiel für eine sanfte Landung.
2007: Rettende Zinssenkung.
Wie im Film „The Big Short“ dargestellt, zeichnete sich die Subprime-Krise bereits ab, aber nur wenige erkannten das Ausmaß des Sturms. Im September begann die Fed mit Zinssenkungen von 5,25%, während der Markt noch feierte und der S&P 500 gerade ein Allzeithoch erreicht hatte.
Doch das weitere Drehbuch ist bekannt: Lehman Brothers kollabierte, die globale Finanzkrise folgte, und die Fed musste die Zinsen innerhalb von 15 Monaten von 5,25% auf 0,25% senken – ein Rückgang um 500 Basispunkte. Diese zu späte Rettung konnte die schwerste Rezession seit der Großen Depression nicht verhindern.
2020: Panik-Zinssenkung.
Die unvorhersehbare „Black Swan“-Pandemie traf ein: Am 3. und 15. März senkte die Fed in zwei Notfallmaßnahmen die Zinsen innerhalb von zehn Tagen von 1,75% auf 0,25%. Gleichzeitig begann sie mit „unbegrenzter quantitativer Lockerung“ – die Bilanzsumme stieg von 4 Billionen auf 9 Billionen US-Dollar.
Diese beispiellose Liquiditätsschwemme führte zu einer der surrealsten Szenen der Finanzgeschichte: Die Realwirtschaft stand still, aber Finanzanlagen feierten eine Party. Bitcoin stieg von 3.800 US-Dollar im März 2020 auf 69.000 US-Dollar im November 2021 – ein Anstieg um mehr als das 17-fache.
Rückblickend auf diese drei Zinssenkungsmodelle sieht man ähnliche Ergebnisse, aber unterschiedliche Prozesse bei der Asset-Entwicklung:
· Präventive Zinssenkung: Moderate Senkung, sanfte Landung der Wirtschaft, stetiger Anstieg der Assets
· Rettende Zinssenkung: Starke Senkung, harte Landung der Wirtschaft, Assets fallen erst und steigen dann
· Panik-Zinssenkung: Notfallsenkung, extreme Volatilität, V-förmige Erholung der Assets
Wo stehen wir im Jahr 2025 – am Anfang welches Drehbuchs?
Die Daten deuten darauf hin, dass wir uns eher in einer präventiven Zinssenkung wie 1995 befinden. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,1% – nicht hoch; das BIP wächst weiter, keine Rezession; die Inflation ist von 9% im Jahr 2022 auf etwa 3% zurückgegangen.
Es gibt jedoch einige beunruhigende Details:
Erstens: Die Aktienmärkte befinden sich bereits auf historischen Höchstständen, der S&P 500 ist dieses Jahr bereits um über 20% gestiegen.
Historisch gesehen erholte sich der Aktienmarkt 1995 gerade aus einem Tief, als die Zinsen gesenkt wurden; 2007 war der Markt auf einem Hoch und stürzte danach ab. Zweitens: Die US-Staatsverschuldung liegt bei 123% des BIP, weit über den 64% von 2007, was den fiskalischen Spielraum der Regierung einschränkt.
Aber egal welches Zinssenkungsmodell – eines ist sicher: Das Liquiditätsventil wird bald geöffnet.
Das Zinssenkungs-Drehbuch für den Kryptomarkt
Was passiert diesmal, wenn die Fed erneut die Geldschleusen öffnet?
Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zunächst verstehen, was der Kryptomarkt im letzten Zinssenkungszyklus erlebt hat.
Von 2019 bis 2020 – als ein Markt mit nur 200 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung plötzlich Billionen an Liquidität erhielt – verlief der Anstieg der Assets nicht über Nacht.
· Zinssenkungszyklus 2019: Viel Lärm um nichts
Am 31. Juli senkte die Fed erstmals seit zehn Jahren die Zinsen. Für den Kryptomarkt hätte das ein großer Katalysator sein sollen.
Interessanterweise schien Bitcoin die Nachricht vorweggenommen zu haben. Ende Juni stieg Bitcoin von 9.000 auf 13.000 US-Dollar Mitte Juli. Der Markt spekulierte auf einen neuen Bullenmarkt durch die Zinssenkung.
Doch als die Zinssenkung tatsächlich kam, verlief die Entwicklung anders als erwartet. Am Tag der Zinssenkung schwankte Bitcoin um 12.000 US-Dollar, fiel danach aber. Im August durchbrach er die 10.000 US-Dollar nach unten und lag im Dezember bei etwa 7.000 US-Dollar.
Warum? Rückblickend gibt es mehrere Gründe.
Erstens: Die Zinssenkung um 75 Basispunkte war moderat, die Liquiditätsfreisetzung begrenzt. Zweitens: Der Kryptomarkt war gerade erst aus dem Bärenmarkt 2018 herausgekommen, das Investorenvertrauen war schwach.
Am wichtigsten: Die traditionellen Institutionen warteten noch ab, das meiste Geld aus der Zinssenkung floss in den Aktienmarkt – der S&P 500 stieg im gleichen Zeitraum um fast 10%.
· Zinssenkungszyklus 2020: Die Achterbahnfahrt nach dem „312“-Crash
In der ersten Märzwoche roch der Markt bereits die Krise. Am 3. März senkte die Fed die Zinsen um 50 Basispunkte – Bitcoin stieg nicht, sondern fiel von 8.800 auf 8.400 US-Dollar. Die Marktlogik: Notfall-Zinssenkung = große wirtschaftliche Probleme = lieber raus.
Die folgende Woche war die dunkelste Stunde des Kryptomarktes. Am 12. März stürzte Bitcoin von 8.000 auf 3.800 US-Dollar ab – ein Rückgang von über 50% in 24 Stunden. Ethereum traf es noch härter: von 240 auf 90 US-Dollar.
Der legendäre „312“-Crash wurde zum kollektiven Trauma des Kryptomarktes.
Dieser Absturz war Teil einer globalen Liquiditätskrise. In Panik wurden alle Assets verkauft – Aktienmärkte brachen ein, Gold fiel, selbst US-Staatsanleihen verloren. Investoren verkauften alles, um Cash zu bekommen – selbst „digitales Gold“ Bitcoin blieb nicht verschont.
Verschärft wurde das durch hohe Hebelwirkung im Kryptomarkt. Auf BitMEX und anderen Derivatebörsen wurden zahlreiche 100x-Long-Positionen liquidiert, Kettenliquidationen wie eine Lawine. Innerhalb weniger Stunden wurden Positionen im Wert von über 3 Milliarden US-Dollar liquidiert.
Doch als alle dachten, es gehe auf Null, kam die Wende.
Am 15. März senkte die Fed die Zinsen auf 0-0,25% und startete gleichzeitig ein QE-Programm über 700 Milliarden US-Dollar. Am 23. März folgte das „unbegrenzte QE“. Nach dem Boden bei 3.800 US-Dollar begann Bitcoin eine epische Rally:
· 13. März 2020: 3.800 US-Dollar (Tiefpunkt)
· Mai 2020: 10.000 US-Dollar (160% in 2 Monaten)
· Oktober 2020: 13.000 US-Dollar (240% in 7 Monaten)
· Dezember 2020: 29.000 US-Dollar (660% in 9 Monaten)
· April 2021: 64.000 US-Dollar (1.580% in 13 Monaten)
· November 2021: 69.000 US-Dollar (1.715% in 20 Monaten)
Nicht nur Bitcoin, der gesamte Kryptomarkt feierte. Ethereum stieg von 90 auf 4.800 US-Dollar – das 53-fache. Viele DeFi-Token stiegen um das Hundertfache. Die gesamte Marktkapitalisierung des Kryptomarktes wuchs von 150 Milliarden US-Dollar im März 2020 auf 3 Billionen US-Dollar im November 2021.
Warum reagierte der Markt 2019 und 2020 so unterschiedlich auf Zinssenkungen?
Rückblickend ist die Antwort einfach: Die Stärke der Zinssenkung bestimmt das Ausmaß des Kapitals.
2020 wurde direkt auf Null gesenkt und unbegrenztes QE hinzugefügt – das war wie das Öffnen aller Schleusen. Die Fed-Bilanz wuchs von 4 auf 9 Billionen US-Dollar, der Markt erhielt plötzlich 5 Billionen US-Dollar zusätzliche Liquidität.
Selbst wenn nur 1% davon in den Kryptomarkt floss, waren das 50 Milliarden US-Dollar – ein Drittel der gesamten Marktkapitalisierung Anfang 2020.
Außerdem erlebten die Marktteilnehmer 2020 eine extreme Stimmungswende von Panik zu Gier. Im März verkauften alle alles für Cash, zum Jahresende liehen sich alle Geld, um Assets zu kaufen. Diese heftigen Stimmungsschwankungen verstärkten die Preisbewegungen.
Wichtiger noch: Die Institutionen stiegen ein.
MicroStrategy begann im August 2020 mit Bitcoin-Käufen und kaufte über 100.000 Stück. Tesla kündigte im Februar 2021 den Kauf von 1,5 Milliarden US-Dollar Bitcoin an. Der Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) erhöhte seine Bestände von 200.000 auf 650.000 Stück im Jahr 2020.
Diese Käufe brachten nicht nur echtes Geld, sondern auch einen Vertrauenseffekt.
· 2025 – Wiederholt sich die Geschichte?
Was die Zinssenkung betrifft: Am 17. September erwartet der Markt eine Senkung um 25 Basispunkte – das ist erst der Anfang. Geht man von den aktuellen Wirtschaftsdaten aus, könnte der gesamte Zyklus (in den nächsten 12-18 Monaten) insgesamt 100-150 Basispunkte bringen, der Endzins bei etwa 3,0-3,5% liegen. Das liegt zwischen 2019 (75 Basispunkte) und 2020 (auf Null).
Markttechnisch steht Bitcoin bereits nahe dem Allzeithoch von 115.000 US-Dollar – nicht wie im März 2020 mit riesigem Aufholpotenzial. Andererseits ist das Vertrauen am Markt solide, anders als 2019 nach dem Bärenmarkt.
Was die institutionelle Beteiligung betrifft, ist die Zulassung von Bitcoin-ETFs ein Wendepunkt. 2020 kauften Institutionen noch zögerlich, jetzt gibt es standardisierte Investmentprodukte. Aber die Institutionen sind auch klüger geworden und werden nicht mehr wie 2020-2021 FOMO nach oben kaufen.
Vielleicht sehen wir 2024-2025 ein drittes Drehbuch: weder die Langeweile von 2019 noch den Wahnsinn von 2020, sondern eine „rationale Prosperität“. Bitcoin wird vielleicht nicht mehr um das 17-fache steigen, aber ein stabiler Anstieg mit geöffneter Liquidität ist das plausiblere Szenario.
Entscheidend ist auch die Entwicklung anderer Assets. Wenn Aktien und Gold steigen, wird Kapital abfließen.
Performance traditioneller Assets im Zinssenkungszyklus
Der Zinssenkungszyklus beeinflusst nicht nur den Kryptomarkt, sondern auch die Entwicklung traditioneller Assets ist beachtenswert.
Für Krypto-Investoren ist es entscheidend, die historischen Muster dieser Assets zu verstehen, denn sie sind sowohl Kapitalquelle als auch Konkurrenten.
US-Aktien: Nicht jede Zinssenkung bringt einen Bullenmarkt
Laut BMO-Research zeigen die Daten der letzten 40 Jahre die Entwicklung des S&P 500 in Zinssenkungszyklen:
Die Geschichte zeigt: Der S&P 500 erzielt in den 12 bis 24 Monaten nach der ersten oder erneuten Zinssenkung der Fed meist positive Renditen.
Interessant: Wenn man die Tech-Blase (2001) und die Finanzkrise (2007) als „Black Swans“ herausrechnet, ist die durchschnittliche Rendite des S&P 500 nach Zinssenkungen noch höher.
Das zeigt: Die durchschnittliche Rendite des S&P 500 ist nur ein Anhaltspunkt – die tatsächliche Entwicklung hängt vom Grund der Zinssenkung ab. Bei präventiven Senkungen wie 1995 läuft alles gut; bei Rettungsmaßnahmen wie 2007 gibt es erst Verluste, dann Gewinne – der Prozess ist schmerzhaft.
Schaut man auf Einzelaktien und Sektoren, zeigt Ned Davis Research, dass defensive Sektoren in Zinssenkungszyklen besser abschneiden:
1. In vier Zyklen mit starker Wirtschaft und nur ein bis zwei Zinssenkungen übertreffen zyklische Sektoren wie Finanzen und Industrie den Gesamtmarkt.
2. In schwachen Wirtschaftsphasen mit vier oder mehr starken Zinssenkungen bevorzugen Investoren defensive Sektoren, Gesundheitswesen und Basiskonsumgüter erzielen die höchsten Medianrenditen – 20,3% bzw. 19,9%. Tech-Aktien, auf die viele hoffen, kommen nur auf magere 1,6%.
Außerdem zeigt eine Studie von Nomura: Drei Monate nach einer Zinssenkung um 50 Basispunkte bleibt der S&P 500 fast unverändert, aber der Small-Cap-Index Russell 2000 steigt im Schnitt um 5,6%.
Das ist logisch: Kleine Unternehmen sind zinssensibler, ihre Kreditkosten sind höher, die Verbesserung durch Zinssenkungen ist größer. Small Caps stehen oft für „Risk-on“ – wenn sie den Markt outperformen, wird die Stimmung optimistischer.
Seit der Zinssenkung im September 2024:
· S&P 500: von 5.600 auf 6.500 Punkte (+16%)
· Nasdaq: von 17.000 auf 22.000 Punkte (+30%)
Im Vergleich zu historischen Daten liegt die aktuelle Jahresrendite von 16% bereits über dem Durchschnitt von 11% nach Fed-Zinssenkungen. Bemerkenswert ist, dass der Nasdaq fast doppelt so stark steigt wie der S&P 500. Der S&P 500 war vor der Zinssenkung bereits auf einem Allzeithoch – das ist in früheren Zyklen selten.
Anleihenmarkt: Am stabilsten, aber auch am langweiligsten
Anleihen sind im Zinssenkungszyklus die „ehrlichsten“ Assets. Senkt die Fed die Zinsen, sinken die Anleiherenditen, die Preise steigen – fast ohne Überraschungen.
Laut Bondsavvy waren die Rückgänge der 10-jährigen US-Treasury-Rendite in verschiedenen Zinssenkungszyklen recht stabil:
· 2001-2003: -129 Basispunkte
· 2007-2008: -170 Basispunkte
· 2019-2020: -261 Basispunkte (Pandemie-Sonderfall)
Warum war der Rückgang 2019-2020 so groß? Weil die Fed nicht nur auf Null senkte, sondern auch „unbegrenztes QE“ betrieb – sie kaufte direkt Anleihen und drückte die Renditen künstlich. Solche Maßnahmen gibt es im normalen Zyklus nicht.
Aktueller Stand des Zyklus
Nach den Erfahrungen von 2001 und 2007 sollte der Gesamtrückgang der 10-jährigen US-Treasury-Rendite bei 130-170 Basispunkten liegen. Bisher sind es 94 Basispunkte – es könnten noch 35-75 Basispunkte folgen.
Umgerechnet auf den Preis: Wenn die Rendite um weitere 50 Basispunkte auf etwa 3,5% fällt, können Anleger mit 10-jährigen US-Staatsanleihen etwa 5% Kapitalgewinn erzielen. Für Anleiheinvestoren ist das ordentlich, für Krypto-Trader, die an Verdopplungen gewöhnt sind, eher wenig.
Für risikofreudige Investoren dienen Anleihen aber eher als „Anker“ für die Kapitalkosten. Wenn die Renditen von Staatsanleihen stark fallen, Unternehmensanleihen aber nicht, sucht der Markt Sicherheit. Dann werden Risiko-Assets wie Bitcoin eher verkauft.
Gold: Der stabile Gewinner im Zinssenkungszyklus
Gold ist vielleicht das Asset, das die Fed am besten „versteht“. In den letzten Jahrzehnten hat Gold in fast jedem Zinssenkungszyklus überzeugt.
Laut Auronum zeigte Gold in den letzten drei Zinssenkungszyklen folgende Performance:
· 2001: +31% in 24 Monaten
· 2007: +39% in 24 Monaten
· 2019: +26% in 24 Monaten
Im Schnitt stieg Gold in den zwei Jahren nach einer Zinssenkung um etwa 32%. Nicht so spektakulär wie Bitcoin, aber stabil – dreimal positive Rendite, keine Ausnahme.
· Aktueller Zyklus: Überdurchschnittliche Performance
Ein Anstieg von 41% in einem Jahr – mehr als in jedem früheren Zinssenkungszyklus. Warum so stark?
Erstens: Zentralbankkäufe. 2024 kauften Zentralbanken weltweit über 1.000 Tonnen Gold – Rekord. China, Russland, Indien stocken auf, um ihre Devisenreserven nicht nur in US-Dollar zu halten („Entdollarisierung“).
Zweitens: Geopolitische Risiken. Die Ukraine-Krise und Konflikte im Nahen Osten sorgen für Unsicherheit, Gold steigt mit dem „Kriegsaufschlag“.
Drittens: Inflationsausgleich. Die US-Staatsverschuldung liegt bei über 120% des BIP, das Haushaltsdefizit beträgt jährlich 2 Billionen US-Dollar. Woher kommt das Geld? Es wird gedruckt. Gold ist das traditionelle Mittel gegen Währungsabwertung. Wenn Investoren um die Kaufkraft des Dollars fürchten, steigt Gold. Diese Logik gilt auch für Bitcoin, aber das Vertrauen in Gold ist größer.
Performance im letzten Jahr im Vergleich:
· Gold: +41% (2.580 → 3.640 US-Dollar)
· Bitcoin: +92% (60.000 → 115.000 US-Dollar)
Oberflächlich gewinnt Bitcoin. Aber angesichts der Marktkapitalisierung – Gold 15 Billionen, Bitcoin 2,3 Billionen US-Dollar – absorbiert Gold mit 41% Anstieg mehr Kapital. Historisch tritt Gold nach einem Anstieg von über 35% im Zinssenkungszyklus meist in eine Konsolidierungsphase ein – Gewinne müssen verdaut werden.
Schlusswort
Im September 2025 stehen wir an einem interessanten Punkt.
Der Zinssenkungszyklus läuft seit einem Jahr – nicht zu schnell, nicht zu langsam. Bitcoin bei 115.000 US-Dollar – nicht zu hoch, nicht zu niedrig. Die Marktstimmung ist gierig, aber nicht verrückt, vorsichtig, aber nicht panisch. Dieser Mittelzustand ist am schwersten einzuschätzen und erfordert am meisten Geduld.
Die Geschichte zeigt: Die zweite Hälfte des Zinssenkungszyklus ist oft spannender. Nach den letzten beiden Zinssenkungen 1995 begann der Internet-Bullenmarkt. Nach einem halben Jahr Zinssenkungen 2020 startete Bitcoin erst richtig durch.
Wenn sich die Geschichte reimt, könnten die nächsten 6-12 Monate das entscheidende Fenster sein.
Aber die Geschichte zeigt auch: Es gibt immer Überraschungen. Vielleicht bringt KI einen Produktivitätsschub, die Inflation verschwindet, die Fed kann unbegrenzt senken. Vielleicht eskalieren geopolitische Konflikte oder es kommt zu einer neuen Finanzkrise.
Das Einzige, was sicher ist, ist der Wandel selbst.
Das vom US-Dollar dominierte Währungssystem verändert sich, die Art der Wertaufbewahrung verändert sich, die Geschwindigkeit des Vermögenstransfers verändert sich.
Krypto steht nicht nur für eine Anlageklasse, sondern ist ein kleiner Spiegel dieses Zeitalters des Wandels. Statt sich zu fragen, ob Bitcoin auf 150.000 oder 200.000 steigen wird, sollte man sich lieber fragen:
Bin ich auf diesen Wandel vorbereitet?
Wenn deine Antwort „Ja“ ist, herzlichen Glückwunsch. Der Zinssenkungszyklus ist nur der Anfang – das eigentliche Spektakel kommt erst noch.
Haftungsausschluss: Der Inhalt dieses Artikels gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder und repräsentiert nicht die Plattform in irgendeiner Form. Dieser Artikel ist nicht dazu gedacht, als Referenz für Investitionsentscheidungen zu dienen.
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