Verfasst von: Dong Jing, Wallstreet News
Die US-Regulierung für digitale Vermögenswerte erlebt erneut einen wichtigen Moment: Die SEC hat das Zulassungsverfahren für Krypto-ETFs erheblich vereinfacht und ebnet damit den Weg für Spot-Krypto-ETFs wie Solana und XRP.
Am 17. September Ortszeit stimmte die SEC für Regeländerungsanträge der drei größten nationalen Wertpapierbörsen und beseitigte damit Hindernisse für die vollständige Öffnung des Marktes für digitale Vermögenswerte ETFs. Diese Entscheidung markiert eine bedeutende Wende in der US-Regulierungspolitik für digitale Vermögenswerte und ebnet den Weg für Spot-ETFs verschiedenster Kryptowährungen, von Solana bis Dogecoin.
Die neuen Regeln schaffen allgemeine Zulassungsstandards und vereinfachen das Zulassungsverfahren für Krypto-ETFs erheblich. Vermögensverwalter und Börsen können nun nach einheitlichen Standards neue Spot-Krypto-ETFs beantragen, ohne langwierige, maßgeschneiderte regulatorische Prüfungen durchlaufen zu müssen. Die Genehmigungsdauer verkürzt sich von bisher 240 Tagen oder mehr auf maximal 75 Tage.
Der Markt erwartet, dass die ersten profitierenden Produkte ETFs sein werden, die Solana und XRP abbilden. Vermögensverwalter haben bereits vor über einem Jahr Anträge für diese Produkte bei der SEC eingereicht, doch die Regulierungsbehörde hat bislang nur Spot-ETFs für Bitcoin und Ethereum genehmigt.
Dies ist die jüngste Maßnahme der Trump-Regierung zur Förderung der Mainstream-Adoption digitaler Vermögenswerte und steht in deutlichem Kontrast zur vorsichtigen Haltung der vorherigen Biden-Regierung. Brancheninsider betonen, dass trotz der geöffneten regulatorischen Schleusen für die endgültige Markteinführung der Produkte noch Marketingpläne, Rechtsdokumente und die Zusammenarbeit mit Dienstleistern abgeschlossen werden müssen.
Allgemeine Zulassungsstandards treten offiziell in Kraft
Die von der SEC verabschiedeten Regeländerungen betreffen die New York Stock Exchange (NYSE), Nasdaq und Cboe Global Markets.
Die neuen Regeln schaffen allgemeine Zulassungsstandards für digitale Vermögenswerte und andere Spot-Rohstoff-ETFs. Vermögensverwalter und Börsen müssen diese Standards erfüllen, um die Genehmigung für neue Spot-Krypto-ETFs zu erhalten.
Die von der SEC im Juli dieses Jahres veröffentlichte Anordnung erläuterte die spezifischen Inhalte dieser Zulassungsstandards im Detail. Zuvor prüfte die SEC jeden Antrag auf einen Spot-Krypto-ETF einzeln und verlangte von Börsen und Vermögensverwaltern jeweils zwei separate Anträge an verschiedene Abteilungen.
Teddy Fusaro, Präsident von Bitwise Asset Management, erklärte:
„Dies ist ein Wendepunkt für die US-Regulierung digitaler Vermögenswerte und bricht mit über zehn Jahren Präzedenzfällen seit dem ersten Bitcoin-ETF-Antrag im Jahr 2013.“
Deutlich gesteigerte Zulassungseffizienz
Das neue Verfahren wird die Markteinführung von Krypto-ETFs erheblich beschleunigen. Berichten zufolge verkürzt sich die maximale Zeitspanne von Antragstellung bis zur Listung von 240 Tagen oder mehr auf nur noch 75 Tage, was Vermögensverwaltern, die in den Markt für digitale Vermögenswerte einsteigen wollen, mehr Planungssicherheit bietet.
SEC-Vorsitzender Paul Atkins bezeichnete in einer Pressemitteilung die Zustimmung der Kommissionsmitglieder als Maßnahme zur Förderung von Innovationen und zur Verringerung der Markteintrittsbarrieren für digitale Vermögensprodukte. Diese Aussage spiegelt die freundlichere Haltung der Trump-Regierung gegenüber digitalen Vermögenswerten wider.
Steve Feinour, Partner der Anwaltskanzlei Stradley Ronon, erwartet, dass die meisten Antragsteller eine Klausel wählen werden, die eine beschleunigte Zulassung für Krypto-ETFs ermöglicht, deren zugrunde liegende Futures-Kontrakte bereits seit mindestens sechs Monaten von der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) reguliert werden.
Er rechnet damit, dass die ersten Produkte bereits im Oktober auf den Markt kommen könnten.
Die ersten Produkte stehen in den Startlöchern
Der Markt geht allgemein davon aus, dass ETFs, die Solana und XRP abbilden, die ersten unter den neuen Regeln genehmigten Produkte sein werden. Vermögensverwalter haben diese Anträge bereits vor über einem Jahr bei der SEC eingereicht, doch die Regulierungsbehörde hat bisher nur Spot-ETFs für Bitcoin und Ethereum genehmigt.
Sogar der Bitcoin-ETF feierte sein Debüt im Januar 2024 erst nach jahrelangen Auseinandersetzungen und Rechtsstreitigkeiten. Im Vergleich dazu agierte die SEC unter der Biden-Regierung bei der Prüfung von Spot-Krypto-ETFs eher zögerlich, während die Trump-Regierung klar auf Seiten der Krypto-Community steht und eine vorteilhaftere Haltung gegenüber digitalen Vermögenswerten verspricht.
Steve McClurg, CEO von Canary Capital, das mehrere ausstehende Produkte hat, sagte: „Die Tür ist geöffnet, aber es bleibt noch viel zu tun.“
Er erklärte vor der Entscheidung der SEC, dass selbst nach der Abstimmung der Kommission „Marketingpläne, rechtliche Anträge und die Zusammenarbeit mit Dienstleistern gemäß der neuen Roadmap gelöst werden müssen“.
Feinour wies darauf hin: „Nicht jeder Token ist derzeit qualifiziert, aber die Genehmigung der SEC wird die Schleusen öffnen.“ Dies zeigt, dass trotz gesenkter regulatorischer Hürden digitale Vermögenswerte weiterhin bestimmte Standards erfüllen müssen, um die Zulassung als ETF-Produkt zu erhalten.