Institutionen bleiben optimistisch, aber Bitcoins Bullenmarkt könnte sich seinem Höhepunkt nähern
Trotz einer Liquidation von 19 Milliarden Dollar an gehebelten Positionen zeigt ein Bericht von Coinbase, dass die meisten Investoren kurzfristig optimistisch gegenüber Bitcoin sind. Institutionen hingegen sind vorsichtig angesichts eines möglichen „späten Bullenmarktes“.
Die Mehrheit der institutionellen und nicht-institutionellen Investoren bleibt für die nächsten drei bis sechs Monate hinsichtlich Bitcoin optimistisch. Dieses Ergebnis stammt aus einem gemeinsamen Bericht, der am Montag von Coinbase und der On-Chain-Datenplattform Glassnode veröffentlicht wurde.
Der Bericht weist auf eine „vorsichtig optimistische Haltung“ für den Kryptowährungsmarkt im vierten Quartal 2025 hin.
Kurzfristige Gewinne, aber ein Ende in Sicht?
Der Bericht identifiziert mehrere Rückenwinde, die einen Aufschwung von Bitcoin unterstützen. Dazu gehören eine robuste globale Liquidität, ein starkes makroökonomisches Umfeld und günstige regulatorische Dynamiken.
Die Autoren dämpfen diesen Optimismus jedoch, indem sie auf die Notwendigkeit eines vorsichtigen Marktansatzes hinweisen. Diese Vorsicht folgt auf das massive Leverage-Flush-Ereignis in Höhe von 19 Milliarden US-Dollar am 10. Oktober.
Ein zentraler Fokus der Investoren ist die Zinspolitik der US Federal Reserve, bei der in diesem Jahr zwei weitere Zinssenkungen erwartet werden. Coinbase prognostiziert, dass diese beiden Senkungen etwa 7 Billionen US-Dollar, die derzeit in Money Market Funds (MMFs) gehalten werden, zurück in risikobehaftete Anlagen lenken könnten.

Liquiditätsengpass voraus
Auf der Liquiditätsseite zeigte der globale M2-Geldmengenindex, ein wichtiger Indikator für die weltweite Liquidität, zu Beginn des Quartals positive Signale. Die Situation hat sich jedoch seither verändert.
Der Bericht warnt davor, dass Anfang November eine Liquiditätsverknappung zu erwarten ist. Dies ist auf die kombinierten Auswirkungen des US-Regierungsstillstands und des Quantitative Tightening (QT) der Federal Reserve zurückzuführen.
Vorsicht vor makroökonomischen Gegenwinden
Der Bericht zitiert eine Umfrage unter 120 globalen Investoren, aus der hervorgeht, dass 67 % der institutionellen Investoren und 62 % der nicht-institutionellen Investoren hinsichtlich der Aussichten von Bitcoin in den nächsten 3 bis 6 Monaten optimistisch sind.
Allerdings zeigt sich ein deutlicher Unterschied in Bezug auf die Nachhaltigkeit des Zyklus. Fast die Hälfte (45 %) der institutionellen Investoren glaubt, dass sich der Markt in der „späten Hausse-Phase“ befindet. Dies signalisiert die Erwartung, dass der Wachstumszyklus bald enden wird. Im Gegensatz dazu teilen nur 27 % der nicht-institutionellen Investoren diese Ansicht.
Auf die Frage nach dem wichtigsten „Tail Risk“ für den Kryptomarkt in naher Zukunft nannten sowohl institutionelle (38 %) als auch nicht-institutionelle (29 %) Befragte das makroökonomische Umfeld. Dies zeigt eine gemeinsame Sorge unter verschiedenen Investorengruppen.
Andererseits ist es auch wichtig zu beachten, dass diese Umfrage zwischen dem 17. September und dem 3. Oktober durchgeführt wurde, also vor dem Crash am 10. Oktober.
Analysten halten an hohen Jahresendprognosen fest
Die von vielen Investoren erwartete „Uptober“-Rallye scheint angesichts der plötzlichen Eskalation der US-China-Spannungen ins Stocken zu geraten. Infolgedessen stehen die Jahresendprognosen für den Bitcoin-Preis großer Finanzinstitute unter intensiver Beobachtung.
Anfang Oktober prognostizierte Citigroup einen Bitcoin-Preis von etwa 133.000 US-Dollar zum Jahresende, vorausgesetzt, die ETF-Zuflüsse und die Nachfrage von DAT-Firmen halten an. Standard Chartered gab sogar eine noch höhere Prognose ab und sagte voraus, dass Bitcoin 200.000 US-Dollar erreichen könnte, wenn die wöchentlichen ETF-Zuflüsse auf dem Niveau von 500 Millionen US-Dollar bleiben.
Ebenso prognostizierte JPMorgan einen Jahresendpreis von 165.000 US-Dollar und argumentierte, dass Bitcoin im Vergleich zu Gold unterbewertet sei. Goldman Sachs zog ebenfalls Gold als Referenz heran und schlug vor, dass Bitcoin auf 220.000 US-Dollar steigen könnte, falls Gold 5.000 US-Dollar pro Unze erreichen sollte.
Haftungsausschluss: Der Inhalt dieses Artikels gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder und repräsentiert nicht die Plattform in irgendeiner Form. Dieser Artikel ist nicht dazu gedacht, als Referenz für Investitionsentscheidungen zu dienen.
Das könnte Ihnen auch gefallen
BlockDAG Erstplatzierung könnte die Top 40 durchbrechen: So funktioniert es, warum und was es anders macht

Wer ist der wahre „Kontrolleur“ des Marktes hinter den 1,9 Milliarden US-Dollar, die verdampft sind?

1,2 Milliarden Dollar fließen aus US-Bitcoin-ETFs ab, während London ein Krypto-Comeback erlebt
Im Trend
MehrKrypto-Preise
Mehr








