Kryptowährungen ziehen nicht nur Investoren an, sondern auch Kriminelle. Während Kasachstan mehr als 1.000 Straftaten meldet, warnt Europol vor immer ausgefeilteren Krypto-Verbrechen.
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ToggleKrypto-Kriminalität nimmt zu – und das nicht nur in Kasachstan
In Kasachstan wurden laut Cryptopolitan in den letzten zwei Jahren mehr als 1.000 Strafverfahren im Zusammenhang mit Kryptowährungen registriert. Innenminister Sanzhar Adilov hat die Zahlen in einem Forum veröffentlicht, das sich um die Aufklärung und Nachverfolgung von Krypto-Verbrechen kümmert, und dazu erklärt: „(Von den Straftaten) entfallen 60 Prozent auf Betrugsfälle, 25 Prozent auf illegale Aktivitäten von Kryptowährungsbörsen und 15 Prozent auf Geldwäsche mit digitalen Vermögenswerten.“
Insgesamt kam es so zu einem Gesamtschaden von über acht Milliarden Tenge (umgerechnet mehr als 15 Millionen US-Dollar). Das Innenministerium versucht daher gemeinsam mit anderen Behörden, mit einem umfassenden Programm die Zunahme der Cyberkriminalität zu bekämpfen. Ein Schwerpunkt soll ein neues Anti-Betrugszentrum sein, das verdächtige Websites und Telefonnummern sperrt.
Mehr als 26.000 Seiten und 64 Millionen Betrugsanrufe blockiert
Darüber konnten bisher mehr als 26.000 Seiten und 64 Millionen Scam-Anrufe blockiert werden. Ausreichend ist das dennoch nicht. Während die Digitalisierung zwar Chancen biete, bringe sie auch neue Risiken mit sich, so Adilov. Es braucht bessere digitale und analytische Fähigkeiten, um noch konsequenter gegen die Betrüger vorzugehen.
Nach dem Krypto-Verbot in China wurde Kasachstan zu einem wichtigen Standort für Miner, so Cryptopolitan. Nachdem der große Stromverbrauch anfänglich für Schwierigkeiten gesorgt hat, konnte die Regierung den Sektor gezielt regulieren und wirtschaftlich nutzen. Mittlerweile hat das Land seine Krypto-Initiativen ausgeweitet und plant sogar Pilotprojekte für Krypto-Zahlungskarten und eine eigene „Krypto-Stadt“. Das ist fortschrittlich und freut Krypto-Fans, zieht aber auch schwarze Schafe an.
Europol warnt vor Krypto-Kriminalität
Auch in Europa ist das Thema präsent. Sogar Europol, das Strafverfolgungsamt der Europäischen Union, warnte vor immer perfideren Krypto-Verbrechen. „Laut Burkhard Mühl, dem Leiter des European Financial and Economic Crime Centre (EFECC), werde der Missbrauch von Blockchain und Kryptowährungen zunehmend ausgefeilter“ (Quelle: 99 Bitcoins ).
Die Daten des Chainalysis Crypto Crime Report 2025 zeigten: Im Jahr 2024 wurden etwa 40,9 Milliarden US-Dollar an illegale Krypto-Adressen transferiert. Darin sind klassische Delikte wie Drogenhandel, bei denen Kryptowährungen nur als Zahlungsmittel dienen, aber nicht enthalten. Das macht die Dunkelziffer möglicherweise deutlich höher.
Wachsamkeit der Anleger ist gefragt
Anleger sollten daher wachsam bleiben. Aufklärung, Vorsicht und technische Sicherheitsmaßnahmen sind die Möglichkeiten, um nicht Opfer von Betrugsmaschen zu werden. Die wichtigsten Punkte sind:
- Regulierte Handelsplattformen nutzen: Nur über regulierte und lizenzierte Handelsplattformen kaufen und verkaufen.
- Echtheit von Projekten prüfen: Echtheit von Projekten und Anbietern gründlich prüfen und im Zweifelsfall lieber nicht kaufen.
- Unrealistische Werbeversprechen ignorieren: Nicht auf aggressive Werbemaschen reinfallen. Große Versprechen von schnellen oder garantierten Gewinnen sind Warnsignale (diese Masche gibt es häufig in sozialen Netzwerken).
- Auf technische Sicherheitsmaßnahmen setzen: Immer Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen.
- Cold Wallet statt Hot Wallet verwenden: Bestände am besten auf einer Cold Wallet (also einer physischen Hardware) lagern.
- Klaren Kopf bewahren: Nicht auf ungewöhnliche Links in unbekannten E-Mails klicken. „Panik-Anrufe“ sind meist Scam. Zeitdruck und Angst sollen Anleger zu falschen Entscheidungen verleiten.
- Daten geheim halten: Niemals Private Keys oder Schlüssel an Dritte weitergeben. Seriöse Anbieter erfragen keine Passwörter per Telefon, E-Mail oder SMS.
- Sicherheitswarnungen checken: Offizielle Sicherheitswarnungen von Behörden im Blick behalten.
Zuletzt aktualisiert am 4. November 2025
